Bourdais, F1 in gepunkteten Linien

Nach 27 Grands Prix verlässt Sébastien Bourdais das Fahrerlager der Formel 1. Ein Rückblick auf Monate voller Entbehrungen und enttäuschter Hoffnungen.

veröffentlicht 16/07/2009 à 17:13

Redaktionsteam

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Bourdais, F1 in gepunkteten Linien

Sébastien Bourdais, am 16. März 2008, verwirklichte seinen Traum. Zum ersten Mal in seiner langen Automobilkarriere wird er im Alter von 29 Jahren einen fahren Formule 1 während eines Grand Prix. Aber wie schwer war es! Mehrere Jahre voller Wettbewerbe und Siege müssen ein Umfeld überzeugt haben, das ihn nur ungern ins Formel-1-Fahrerlager sehen wollte. Aber ein Fahrer, der die internationale Meisterschaft von gewinnt F3000 und vier ChampCar-Titel, die zwangsläufig von großen Qualitäten geprägt waren, fand der Manceau schließlich seinen Platz in der Nachwuchsklasse Stabil Toro Rosso. Der erste F1-Grand-Prix seiner Saison würde jedoch Bourdais' zukünftige Karriere bei Toro Rosso zusammenfassen. Qualifiziert als 17. in der Startaufstellung, ihr bescheidenes Ergebnis Auto schafft es wenige Runden vor dem Ziel auf den 4. Platz. Zum ersten Mal durchbricht der Franzose den Bildschirm! Doch zwei Runden nach dieser außergewöhnlichen Leistung musste der Manceau aufgeben und belegte den 7. Platz. Für ein erstes Rennen ist es ein sehr gutes Ergebnis am Steuer eines Toro Rosso. Aber unter solchen Umständen ist es eine Enttäuschung.

Ein weiteres Element greift in Bourdais‘ durchwachsene Bilanz in der Formel 1 ein. Sein erstes Jahr bei Toro Rosso, am Steuer eines Zweitklasse-Einsitzers, wurde völlig von der Entstehung von überschattet Sebastian Vettel. Als junger Fahrer mit gewissem Talent erzielte der Deutsche 35 Punkte, verglichen mit 4 für Bourdais, bescherte Toro Rosso seinen ersten Grand-Prix-Sieg und versetzte die Beobachter in Erstaunen. In diesem Zusammenhang war es für den Franzosen schwierig, hervorzustechen und zu zeigen, dass sein Talent das einiger F1-Fahrer mit besseren Autos durchaus wert war.

Wenn es dem Piloten weder an Talent noch an Analyse noch an Selbstaufopferung mangelte, fehlte ihm der Erfolg auf grausame Weise. Als ob das Schicksal sich alle Mühe gegeben hätte, seinen Traum zu verhindern, erregte der Manceau selten die Begeisterung seines Standes mit Auftritten ohne große Erleichterung. Beim Großen Preis von Belgien 2008 stand er kurz vor einem Podiumsplatz, belegte aber nur den 7. Platz, bevor er eine Woche später in der Startaufstellung für den Großen Preis von Italien ins Stocken geriet, als er auf dem 4. Platz starten sollte. In dieser Saison wird der Franzose wie schon 2008 beim ersten Grand Prix der Saison in Australien gepunktet haben (1 Punkt). Doch der Franzose, der 2008 ständig von seinem jungen Teamkollegen Sebastian Vettel dominiert wurde, sah seinen neuen Partner, Sébastien Buemi stiehlt ihm auch das Rampenlicht. Bei seinem ersten F1-Grand-Prix belegte der Schweizer den 7. Platz und holte zwei Punkte.

Seitdem hat Sébastien Bourdais nie aufgehört, die Leistung seines Autos zu verbessern und Rennen für Rennen auf die notwendigen Weiterentwicklungen zu warten. Ironischerweise ist der Franzose gerade jetzt gelandet, da der STR4 für den Großen Preis von Ungarn zahlreichen Modifikationen unterzogen wird. Derjenige, der für sein Talent als Entwickler bekannt ist, wird in den letzten Wochen daher nicht die Gelegenheit gehabt haben, diesen lang erwarteten Einsitzer in die Hände zu bekommen. Le Manceau hätte sein Abenteuer in der Formel 1 zweifellos gerne mit einem besseren Auftritt als diesem Wochenende auf dem Nürburgring beendet. Doch als Sébastien Bourdais nach 18 Runden von der Hydraulik seines Wagens abgelenkt wurde, blieb ihm der Erfolg aus. Ein Mal noch.

Die Bilanz des Franzosen in der Formel 1 ist allerdings alles andere als negativ: Mit einem der langsamsten Autos im Feld in 27 Rennen viermal in die Punkteränge zu kommen, ist keine Kleinigkeit. Aber diese 18 Monate hinterlassen einen Vorgeschmack auf unerledigte Aufgaben, denn der Fahrer hätte gerne eine bessere Bilanz vorgelegt, da die französischen F1-Fans von seinen Leistungen begeistert gewesen wären. Aber Manceau hat immer ein bisschen der Erfolg gefehlt. Da jedoch so viele Fahrer den Einstieg in die Königsdisziplin des Motorsports versäumten, kann der Franzose stolz darauf sein, dort 27 Starts absolviert zu haben.

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