Esteban Guerrieri war der Mann des Wochenendes. Nach einem schwierigen ersten Rennen reagierte er in den folgenden beiden Runden. Im zweiten Rennen zeigte er Gelassenheit und Opportunismus und nutzte das Chaos beim Start, um vom 2. Platz an die Spitze des Rennens zu gelangen. Der daran gewöhnte Argentinier setzte sich an die Spitze des Rennens. Anschließend hielt er Yann Ehrlacher in Schach, der am Ende des Rennens trotz Vibrationen an seinen Reifen sehr gefährlich war. Ergebnis: Sieg mit weniger als zwei Zehntel Vorsprung.
Im dritten Rennen führte er von der Pole-Position aus vom Start bis ins Ziel, ohne jemals wirklich in Bedrängnis zu geraten. Trotz eines Neustarts nach der Safety-Car-Phase behielt er die Kontrolle und kam zwei Sekunden vor Thed Björk (Lynk & Co 3- Cyan Racing) ins Ziel. Eine Demonstration von Beständigkeit und Druckmanagement, die bestätigt, dass Goat Racing in dieser Saison ein Team ist, das man im Auge behalten sollte. Guerrieri konnte das Beste aus seinem Honda herausholen und zeigte, dass auf einer Rennstrecke wie Mexiko die Balance zwischen Fahrwerk, Leistung und Handling den aerodynamischen Vorteil und die interne Organisation von Teams wie Lynk & Co. ausgleichen kann.
Lynk & Co: effizient, aber nicht dominant
Lynk & Co zeigten ein gutes Gesamttempo, insbesondere mit Thed Björk (2. in Rennen 3) und Santiago Urrutia (3. in Rennen 3, 4. in Rennen 2). Mehrere Elemente offenbarten jedoch strategische oder individuelle Grenzen:
Ehrlacher, oft der natürliche Anführer des Teams, war inkonsistent: gut im zweiten Rennen (Zweiter nach einem guten Comeback mit Hilfe seiner Teamkollegen), aber schwächelnd im dritten Rennen, belastet durch einen schlechten Start und einen Tempoverlust am Ende des Rennens. Der Elsässer musste in Mexiko-Stadt eine Niederlage einstecken, obwohl er die mexikanische Hauptstadt mit einem viel höheren Rang in der Gesamtwertung hätte verlassen können (er liegt auf Platz 2, 2 Punkte hinter Guerrieri).
Die Anweisungen des Teams waren zwar wirksam, um Comebacks zu fördern, reichten jedoch nicht aus, um Guerrieris Stabilität etwas entgegenzusetzen. Obwohl die Autos gut abgestimmt und konstant waren, gelang es keinem von ihnen, in kritischen Momenten auf der Strecke die Oberhand gegen den Honda mit der 86 zu gewinnen.
Hyundai zieht sich zurück
Der Kontrast ist auffällig mit der Hyundai Elantra N, die völlig aus den Debatten verschwunden sind. Mikel Azcona war in den ersten Kurven des dritten Rennens in eine Kollision verwickelt, die ihn zu einem Boxenstopp zwang. Seine Frustration war im zweiten Rennen schon kaum zu sehen und deutlich spürbar. Die gleiche Beobachtung gilt für Norbert Michelisz und Nestor Girolami. Das Team scheint auf der Strecke in Mexiko-Stadt unter einer mangelnden Gesamtleistung gelitten zu haben: mangelnde Höchstgeschwindigkeit, schneller Reifenverschleiß und mangelnde Wettbewerbsfähigkeit in der Überholphase.
Esteban Guerrieri konnte die Strategien von Lynk & Co mit einem sauberen, prägnanten und bei Bedarf auch defensiven Fahrstil durchkreuzen. Er beweist, dass er weiterhin ein ernstzunehmender Anwärter auf die Meisterschaft ist. PLynk & Co sammeln dank der Stärke ihres Kollektivs weiterhin Punkte, sie müssen jedoch ebenso überzeugend sein, wenn Ballast und BoP ihre Leistung beeinträchtigen. Für Hyundai ist das mexikanische Wochenende ein Hinweis auf eine echte Leistungskrise, die schnell gelöst werden muss, sonst besteht die Gefahr, dass der Titelkampf verloren geht.
Aurélien Comte (SP Compétition) zeigte das ganze Wochenende über eine solide Leistung und sicherte sich im zweiten Rennen sogar den 3. Platz auf dem Podium. Aktuell liegt er in der Gesamtwertung auf Platz 2.
Die nächste Runde der TCR World Tour ist für den 14. und 15. Juni auf der Rennstrecke Ricardo Tormo in Valencia geplant.
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