Was hat Sie überzeugt, diese Rolle anzunehmen?
Im Jahr 2024 hatte ich eine lange Diskussion mit Pierre Gosselin, dem Präsidenten der FFSA. Ich erklärte ihm meine Ideen und meinen Aktionsplan, um möglichst schnell Wirkung zu erzielen. Die FFSA ernannte mich daraufhin zum Kommissionsvorsitzenden und tat alles, um uns eine schnelle Entwicklung zu ermöglichen.
Wie beurteilen Sie die Entwicklung der Disziplin in den letzten Jahren?
« Wenn der Kopf in Ordnung ist, ist alles in Ordnung! Ich spreche hier von der Weltmeisterschaft. Wir haben erfolgreiche Jahre erlebt, geprägt von großer Begeisterung, sowohl bei den Piloten in Frankreich als auch im Ausland. Es sind neue Gesichter aufgetaucht, neue Autos auch. Heute ist die Dynamik ruhiger: Die Spitze der Pyramide verliert an Schwung. Hinzu kommt ein schwieriges wirtschaftliches Umfeld. Die Rallycross bleibt eine solide und spektakuläre Disziplin, die von einem treuen Publikum unterstützt wird. Wir erleben gerade einen Abschwung, aber es wird eine Erholung geben.
Zu Ihren ersten Entscheidungen gehört die Rückkehr auf die Pole Position. Warum diese Wahl?
Diese Entwicklung ist den ehemaligen Mitgliedern der Kommission zu verdanken, die diesen Vorschlag von der FFSA validieren ließen. Diese Gegenleistung erfolgt im Sinne des Sports, indem Leistung belohnt wird. Mir hat die Auslosung nicht gefallen. Dadurch entsteht zusätzliche Animation und vor allem eine sportliche Logik im Aufbau der Serie.
Welche Ziele haben Sie sich für die nächsten Jahre gesetzt?
Es ist wichtig, im Fahrerlager wieder ein Klima der Ruhe zu schaffen und den Dialog zwischen Funktionären, Fahrern und Organisatoren wiederherzustellen. Alle Beteiligten müssen die getroffenen Entscheidungen gut verstehen. In diesem Sinne werden wir eng mit AFOR (Französischer Verband der Rallycross-Organisatoren) und seinem neuen Präsidenten Francis Pottier zusammenarbeiten. Diese gemeinsame Arbeit wird es uns ermöglichen, fundierte Entscheidungen zu treffen, um die Zukunft des Rallycross zu sichern. Schließlich möchten wir unbedingt eine FIA-Veranstaltung in Frankreich finden.
Wann genau wird ein weltweites oder europäisches Ereignis wiederkehren?
Wie gesagt, die Weltmeisterschaft befindet sich in einer Übergangsphase. Diese Saison entwickelt sich zu einer Neuauflage der letzten Saison, und am Horizont zeichnet sich ein neuer technologischer Kampf ab. Auf der EM-Seite bleibt der Motor ausschließlich thermisch. Es fehlt nur noch etwas mehr Aufmerksamkeit seitens der FIA, damit diese Serie wieder an Attraktivität gewinnt. Die gute Nachricht ist, dass unsere Gespräche mit der FIA sehr konstruktiv sind. Der Wunsch, mit einer internationalen Veranstaltung nach Frankreich zurückzukehren, wird deutlich geäußert. Die FFSA wird jede Initiative in dieser Richtung uneingeschränkt unterstützen: Sie wird jeden Veranstalter, der eine Runde ausrichten möchte, ermutigen, unterstützen und als Vermittler fungieren.
Machen Sie sich Sorgen um das Supercar-Feld, da für dieses Jahr nur 11 Fahrer gemeldet sind?
Wir sind uns alle einig, das sind nicht die besten Voraussetzungen. Wir wollen immer mehr. Bislang hat sich die Disziplin mit Methoden weiterentwickelt, die vollkommen zufriedenstellend waren, aber es ist klar, dass wir das Ende eines Systems erreicht haben. Es ist unabhängig von der Kompetenz und Qualität der anwesenden Personen. Mit der Einführung neuer Mittel, wie beispielsweise der Präsenz einer Drohne am Start und in den ersten Kurven, um die Entscheidungsfindung zu erleichtern, wird sich der Ansatz ändern. Für mehr Effizienz werden mehr personelle und technische Ressourcen bereitgestellt.
Interview von Emmanuel Naud
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